Atemberaubend ist schon die Einfahrt mit dem Zug nach Garmisch-Patenkirchen. Die Zugspitze im Visier, erreicht man Deutschlands bekannteste Wintersport-Stadt bequem mit dem RE aus München. Hier ist es nun in den folgenden Tagen 111 km und 5200 Höhenmeter in unter 27 Stunden zu absolvieren, ohne Schlaf! Bislang der Lauf meines Lebens!
Hier erwarten euch wunderschöne Ausblicke von 3 Bergen auf über 2000 Metern Höhe. Teils nachts, teils am Tag und zum Teil im Sonnenaufgang. Eine der besten Belohnungen für jeden Trailrunner. Übernachtet haben wir in Garmisch in einem Ferienapartment übernachtet und haben vor dem Lauf bereits festgestellt, dass es sinnvoll ist, 2-3 Tage früher anzureisen. Die Luft dort ist auf der Höhe doch etwas dünner, als in Düsseldorf am Rhein.
Der Lauf: Den vollen Ultratrail kann ich nur empfehlen, wenn ihr wirklich mindestens ein halbes Jahr Zeit habt, euch intensiv darauf vorzubereiten. Für mich hieß das über 1.000 Kilometer laufen und dabei über 10.000 Höhenmeter erklimmen. Die teils endlosen Bergaufstiege fordern einem Einiges ab. Wie beschrieben, belohnen sie aber auch. Der Aufstieg zum Wannigsattel, ein Höllenschlund in der Nacht, entpuppt sich als wunderschöner Sonnenaufgangs-Spot am Morgen. Der Aufstieg zum Ende auf den Osterfelderkopf in engen Serpentinen eine Qual für jeden Muskel im Körper aber trotzdem ein Erlebnis. Hier habe ich andere Menschen so gut kennengelernt, wie sonst nur meine Freunde.
Wenn ihr einmal im Leben vollständig an eure Grenzen gehen wollt, macht diesen Lauf. Macht vielleicht auf eine etwas kürzere Variante. Auch die knapp 90, 70 und 50km haben es in sich (Vorsicht: Start ist dann jeweils aus anderen Städten).
Fun-Fact: Auf dem letzten Berg wartete ein Typ, der um 5 Uhr morgens etliche Flaschen Gin und anderen Alkohol (zufuß!!!) auf 2.000 Meter Höhe geschleppt hat, nur um die Läufer zu belohnen! Dabei läuft aus den Boxen Hyper, Hyper. Wahnsinnstyp!
Empfehlung: Längst kein Geheimtipp mehr, aber fahrt mit dem Bus einen Tag zum Eibsee. Klares Wasser, welches im Sommer gerade noch warm genug zum Baden ist. Dazu ein direkter Ausblick auf die Zugspitze. Wunderschön! Auf dem Rückweg haben wir auch noch am Starnberger See Halt gemacht (Mit dem Zug). Auch hier lohnt sich ein Aufenthalt im Biergarten mit kurzem Seegang.